Logistik: Die beiden weltweit größten Reedereien beenden ihre Allianz

06.02.2023

Rien ne va plus: Doch vom Schiffbruch ist die Reedereibranche derzeit seemeilenweit entfernt (Foto: Pexels, Marc Coenen)Rien ne va plus: Doch vom Schiffbruch ist die Reedereibranche derzeit seemeilenweit entfernt (Foto: Pexels, Marc Coenen)

Generationen von BWL-Studenten haben gelernt: Konkurrenz belebt das Geschäft. In der Logistikbranche aber war dieses eherne Gesetz der Marktwirtschaft für etliche Jahre außer Kraft gesetzt. Warum, verrät der Blick zurück: Anfang der 2010er Jahre buhlten viel zu viele Logistiker um viel zu wenig Aufträge. Die Folge: ein ruinöser Preiskampf. Also schlossen sich im Jahr 2015 insbesondere die Reederei-Riesen wie Maersk, MSC, Hapag-Lloyd oder auch Cosco und CMA CGM zu Allianzen zusammen. Kryptisch klangvolle Verbünde wie „2M“, „The Alliance“ oder auch „Ocean Alliance“ entstanden. Aus Konkurrenten wurden Kollegen.

Die Wettbewerbsbehörden schauten dem Treiben – auf Geheiß der einzelnen Staaten, aber auch der transnationalen Organisationen – weitestgehend untätig zu. Das Credo lautete: Hauptsache, der Warenverkehr läuft, und unsere Unternehmen können miteinander Handel treiben. Vorige Woche nun kündigten MSC und Maersk an, ihre auf zehn Jahre Laufzeit angelegte 2M-Allianz zum Januar 2025 enden lassen zu wollen. Sind die Reedereien bescheiden geworden, oder ist den Wettbewerbsbehörden die Hutschnur gerissen? Wahrscheinlich weder noch. Auf eigene Faust und alleinige Rechnung, so dürfte das simple ökonomische Kalkül hinter der Entscheidung lauten, lässt sich mittlerweile mindestens so viel Geld verdienen wie im Verbund. Der auf Ex- und Importe angewiesenen Petrochemie- und Kunststoffindustrie dürften daher in Sachen Logistikkosten weiterhin harte Zeiten bevorstehen.

    © KI – Kunststoff Information, Bad Homburg

    Weitere Meldungen

    mehr

    Aktuelle Stellenangebote für die Kunststoffindustrie

    Thema "Force Majeure"

    Force Majeure in der Kunststoffindustrie: Fragen und Antworten
    Force Majeure in der Kunststoffindustrie

    Fragen und Antworten: Was Kunst­stoff­verarbeiter wissen müssen, wenn der Lieferant nicht mehr liefert – Informationen zum Themenkomplex Force Majeure, Corona und Kunststoff-Preisentwicklung sowie Tipps für die Praxis.

    Jetzt lesen
    Radici

    Newsletter

    KunststoffWeb Newsletter
    Die wichtigsten Nachrichten und Neuigkeiten aus der Kunststoffbranche – jeden Tag brandaktuell!

    Bitte gültige E-Mail-Adresse eingeben. Ich habe die Datenschutzbestimmungen zur Kenntnis genommen und akzeptiere diese.

    KI Polymerpreise

    KI Polymerpreise
    • 100 Zeitreihen für den Polymermarkt
    • Charts und Datentabellen
    • Preis-Indizes
    • Marktreports und Marktdaten
    Jetzt kostenlos testen

    Material-Datenbanken

    Material-Datenbanken zu Kunststoffen und Additiven
    Recherchieren Sie rund 150.000 technische Datenblätter aus den Bereichen Kunststoffe, Elastomere und Additive.

    Alle Funktionen und Services der Material-Datenbanken sind kostenlos zugänglich. Kontaktieren Sie unverbindlich Lieferanten und bestellen Sie Muster zu tausenden Werkstoffen.

    Technische Datenblätter Kunststoff
    Technische Datenblätter Kunststoff-Additive
    © 1996-2024 Kunststoff Information Verlagsgesellschaft mbH, Bad Homburg